Wir über uns
Seit dem 15. Juli 2006 gibt es das Literaturportal (www.literaturportal.de) des Deutschen Literaturarchivs Marbach. Es erweitert das bestehende Serviceangebot des DLA um einen deutschen Literaturkalender und weitere digitale Angebote und setzt insbesondere die dokumentarischen Leistungen Marbachs mit anderen, zeitgemäßen Mitteln fort. Wer sich für Literatur interessiert, kann sich auf diesen Seiten über Autorenlesungen und literarische Veranstaltungen (Ausstellungen, Diskussionen, Festivals) in ganz Deutschland informieren, über 500 Kurzbiografien wichtiger deutschen Autorinnen und Autoren abrufen und Ausschnitte aus Autorenlesungen online hören.
Unsere Absicht ist es, mit Hilfe des literarischen Kalenders, der Hörproben, der Hinweise zur Literaturförderung und einer sehr umfangreichen Verbindung (Verlinkung) zu anderen literarischen Einrichtungen und Projekten einen Überblick über Orte, Akteure und Termine des literarischen Lebens zu geben. Was wir nicht bieten können und wollen, ist ein Forum für literarische Kritik oder gar Polemik. Literaturpolitik, wie sie die großen Feuilletons und manche Internetseiten betreiben, kann nicht unser Geschäft sein. Ein Literaturarchiv, das im Prinzip allen Autoren und Autorinnen offensteht, muss sich in Fragen der Kritik und zumal in der Polemik um Autoren oder um ästhetische und moralische Positionen zurückhalten.
Was wir hingegen bieten können und verstärkt bieten werden, sind Verknüpfungen zwischen Funktionen und Angeboten des Literaturportals und spezifischen Leistungen des Archivs. Bereits jetzt führen Links von jedem einzelnen der Autorenporträts zum Marbacher online-Katalog Kallias und damit zu den archivarischen und bibliothekarischen Beständen dieses größten deutschen Literaturarchivs. Umgekehrt werden alle Termine, die das Literaturportal anzeigt, unmittelbar zu Daten des Archivs; auf diese Weise entsteht rückblickend ein umfassendes Bild des literarischen Lebens in Deutschland.
In dieser Verdichtung und Weiterentwicklung der Zusammenarbeit von Literaturportal und Literaturarchiv, von aktueller Abbildung des literarischen Lebens und dem "langen Gedächtnis" des Archivs, erblicken wir die Besonderheit der neuen Marbacher Seite. Sie konkurriert nicht mit anderen literarischen Unternehmungen im Internet; sie stört nicht deren Kreise. Wohl aber bietet sie etwas, was in dieser Weise einzigartig ist: Sie zeigt, dass zwischen Gegenwart und Vergangenheit der Literatur kein Graben besteht.